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Romeo und Julia |
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Romeo and Juliet
SCHAUSPIEL VON WILLIAM SHAKESPEARE 2. Tournee Deutsch von August Wilhelm von Schlegel |
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Szenenfotos Romeo und Julia |
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Hier sehen Sie eine Auswahl von Szenenfotos der Produktion Romeo und Julia 2006/2007. |
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Premiere am 22. Sept. in Schlanders 23. September bis 15. Oktober 2007
Es gibt Geschichten, die nie aufhören zu interessieren. William Shakespeares „Romeo & Julia“ ist so ein Beispiel. Der Inhalt gilt in der abendländischen Kultur
als Inbegriff der Liebesgeschichte, wurde hundertfach be- und verarbeitet und findet sich bis heute auf den Spielplänen der großen Bühnen. Doch der überwältigende
Erfolg, den Inszenierungen der Tragödie genießen, bringt die Herausforderung mit sich, dem Klassiker tatsächlich neue Seiten abzugewinnen, bisher ungeahnte
Aspekte aufzuzeigen, sprich: ihn nicht nur am Leben, sondern lebendig zu erhalten.
aufwändig choreographierten Straßenkämpfen und einer fantastischen, außerirdisch anmutenden Zeitlupensequenz visuell besticht;
auch später zeigt Brück, statt zu erzählen, und inkorporiert geschickt diverse cineastische Elemente - die Regieeinfälle werden stilvoll eingebaut,
ohne bemüht und an den Haaren herbeigezogen zu wirken.
Gerade in den Nebenrollen brilliert das hochkarätige Ensemble ...
Auszüge aus der Premierenkritik, Mühldorfer Anzeiger, 26.9.06
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Der renommierte Regisseur Christoph Brück nahm sich im Auftrag der Theatergastspiele Kempf Shakespeares Material an, innoviert mit sicherem Händchen...
Brücks Version, die im ausverkauften Saal im Waldkraiburger Haus der Kultur Premiere feierte, ist weder verkopftes, modernistisches Regietheater noch
reaktionäre, pompöse Kostümshow; Reduktion auf das Wesentliche und behutsame Anpassung an die Gegenwart scheinen die Maxime zu sein. ...
Bereits in der Exposition wird deutlich, dass Brück körperliche Dynamik stark akzentuiert:
Das erste Aufeinandertreffen der verfeindeten Familien entwickelt sich schnell zu einer viszeralen Straßenschlacht, die mit
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Regie: Christoph Brück
Ausstattung & Kostüme: Ulrike Schlafmann
Fechtszenen: Klaus Figge
Musik. Einrichtung: Achim Zeppenfeld
Romeo - Toks Körner
Julia - Stephanie Kellner
Escalus, Prinz v. Verona - Lutz Bembenneck
Montague - Anton Koelbl
Gräfin Montague - Jutta Boll
Capulet - Wolfgang Scheiner
Mercutio, Romeos Freund - Achim Grauer
Benvolio, R. Freund - Alexander Kreuzer
Tybalt, Neffe der Gräfin C. - Anno Koehler
Graf Paris - Lutz Bembenneck
Bruder Lorenzo - Anton Koelbl
Bruder Marcus - Nico Jilka
Gräfin Capulet - Angela Baldo
Julias Amme - Jutta Boll
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Christoph Brück - Zur Handlung
Romeo und Julia, die beiden Namen sind zum Symbol der Liebe geworden. Eine Liebe, die durch die politischen Auseinandersetzungen ihrer Zeit geprägt ist.
Zwei einflussreiche Familien Veronas, die Montagues und die Capulets, leben seit langem in Feindschaft. Gewaltexzesse und Verbrechen beherrschen die
Atmosphäre der Stadt. Wo immer Vertreter dieser Familien aufeinander treffen, kommt es zum blutigen Streit. Der Landesfürst Escalus kann nur mit
Mühe und durch Androhung strengster Strafen die erhitzten Gemüter beruhigen. Von diesem Konflikt geprägt, wachsen die Jugendlichen dieser Stadt auf. Keine
Möglichkeit des blutigen Kräftemessens wird ausgelassen. Der Hass prägt ihren Alltag. Über der Stadt liegt aber auch der heiße, leidenschaftliche
Atem der Liebe, der sich dem Kreislauf der blutigen Rache entgegenstellt. Romeo, der jüngste Sohn der Montagues, schmachtet und verzehrt sich in Liebe nach der
spröden Rosalinde, die ihn durch Missachtung quält. Seine Freunde Mercutio und Benvolio überreden ihn, sich gemeinsam unbemerkt auf das Fest der Capulets zu
begeben und sich bei anderen, willigeren Schönheiten Trost zu holen. Sie laden sich dreist selber ein. Romeo begegnet auf dem Fest Julia, der einzigen
Tochter der Capulets. Die Macht des absoluten Gefühls überwältigt beide. Sie sind im Augenblick der Begegnung so berauscht, dass sie nur mit Mühe von einander lassen können.
Für einen Augenblick hält die Welt den Atem an. Ihre leidenschaftlich entfachte, kompromisslose Liebe schiebt den unversöhnlichen Hass beider Familien einfach beiseite. Über jedes Verbot hinaus haben sie das Verlangen, für ewig einander zu gehören. Pater Lorenzo soll die Hochzeit auch ohne Einwilligung der Väter so rasch wie möglich vollziehen. Der Franziskaner hofft durch diese Heirat die unselige Feindschaft beider Familien beenden zu können und traut sie heimlich.
Doch schon bestimmt Gewalt wieder das Geschehen. Tybalt, der Neffe der Gräfin Capulet fühlt sich aufs Gröbste durch den dreisten Auftritt beim Fest provoziert und fordert Romeo zum Duell. Romeo lehnt ab. Sein bester Freund Mercutio stürzt sich auf den verhassten Feind. Romeo will Mercutio am Kampf hindern, dabei trifft Tybalts Klinge Mercutio tödlich.
Vor Schuldgefühl und Schmerz über den Tod Mercutios und ohnmächtig vor Zorn tötet Romeo Tybalt, den Mörder seines Freundes. Erzürnt verbannt Fürst Escalus Romeo
aus Verona, ohne jede Chance auf Wiederkehr. Heimlich verbringt Romeo die Hochzeitsnacht bei Julia und flieht bei Tagesanbruch nach Mantua.
Verzweifelt eilt er zur Grabstätte der Capulets und nimmt sich an der
Seite seiner geliebten Julia das Leben. Sekunden später erwacht Julia aus ihrem Schlaf und sieht, wie der Plan auf grausame
Weise fehlgeschlagen ist. Sie folgt Romeo in den Tod. Der herbeigerufene Fürst fordert die entsetzten Eltern auf, im
Angesicht ihrer toten Kinder endlich Frieden zu schließen.
Die Utopie der reinen Liebe über alle Gebote und gesellschaftlichen Schranken
hinweg ist fehlgeschlagen. Die Gruft wird zum Lebensquell und zur Hoffnung auf
Verständigung. Die Tragödie zwischen Romeo und Julia hätte nicht stattgefunden,
wenn Vernunft statt Liebe ihre Entscheidungen beeinfl usst hätte.
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Vater Capulet zwingt
Julia zur schnellen Heirat mit dem reichen Grafen Paris.
Das Fest wird in aller Eile vorbereitet. Die verzweifelte Julia
rettet sich aus Angst vor der herannahenden Hochzeit
zu Pater Lorenzo und schmiedet mit ihm einen Plan. Der
Franziskaner gibt Julia einen Schlaftrunk, der sie in einen
todesähnlichen Schlaf versetzt. Die Eltern beerdigen die
Totgeglaubte und baren sie in der Familiengruft auf. Hier
soll Julia - nach dem Plan des Paters - beim Erwachen
mit dem inzwischen eingeweihten Romeo zusammentreffen
und mit ihm fliehen. Doch der Bote mit der Nachricht
kommt bei Romeo nicht an. Stattdessen erreicht den Verbannten das Gerücht vom angeblichen Tod Julias.
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Beide wären noch
am Leben, hätte Julia Graf Paris geheiratet und Romeo weiter um Rosalinde gebuhlt.
Aber ist das erstrebenswert? Gibt es überhaupt eine von Vernunft gesteuerte
Leidenschaft? Sehnen wir uns nicht alle zurück nach unserer ersten Liebe, die so
konsequent, so intensiv, so entschieden verheerend, so himmelschreiend maßlos
und verbrennend uns glücklich ins Unglück stürzte? Die uns mit dieser unbändigen
Unvernunft, dieser Wonne, die das Herz zerreißt, nicht vergessen lässt, wie wunderbar
er war - der Amoklauf der Liebe?
Wie beruhigend, dass Shakespeare durch
sein Stück diese Erinnerung in uns wach
hält. Christoph Brück
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Christoph Brück studierte nach seiner Tätigkeit als Pädagoge an der Theaterhochschule Leipzig zunächst Theaterwissenschaft und dann Schauspiel.
Nach seinem Diplomabschluss in Schauspielregie wurde Christoph Brück direkt an das Berliner Ensemble engagiert, wo er erfolgreich
mit den bedeutendsten Schauspielern der DDR arbeitete.
Es folgten Inszenierungen in Italien und Österreich. 1989 ging er als Oberspielleiter an das Münchner Volkstheater, wo er mit Hans
Brenner, Ruth Drexel und Helen Vita acht Jahre lang gefeierte Inszenierungen darbot. Nach seiner Münchner Zeit arbeitete Christoph Brück als
freier Regisseur an mehreren Theatern in ganz Deutschland.
Viele seiner Inszenierungen liefen über mehrere Spielzeiten und wurden mehrfach ausgezeichnet. Dazu zählen u.a. die drei Inszenierungen,
für die das "Euro-Studio, Landgraf, Titisee-Neustadt" folgende INTHEGA-Preise erhalten hat:
1. INTHEGA - Preis 1996: Der kaukasische Kreidekreis,
2. INTHEGA - Preis 1997: Der Hauptmann von Köpenick,
2. INTHEGA - Preis 2002: Puntila und sein Knecht Matti.
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Christoph Brück
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Weitere Texte zum Stück und den Darstellern in unserem Katalog
auch hier im Internet als pdf-Datei zum Nachlesen.
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