|
|
Der Priestermacher
Schauspiel von Bill C. Davis
INTHEGA-Preis 2001 2.Platz
|
Mass Appeal
|
|


Klick für Kritiken
DER PRIESTERMACHER:
Wie der amerikanische Originaltitel "Mass Appeal" , so hat auch das Stück einen doppelten Boden. Es könnte ebenso "Die Macht der Messe" bedeuten, wie auch "Aufruf an das Volk". Um beides geht es.
|
|
Regie: Helmuth Fuschl
Bühnenbild: Marouan Dib
Kostüme: Annemarie Rieck
Musik: Thomas Fuchsberger
Johannes Fabricius: Joachim Fuchsberger
Reiner Berk: Pascal Breuer (vormals Ralf Bauer)
_______________________
|
"Der Priestermacher" ist der Titel des Stückes in der deutschen Bearbeitung von Joachim Fuchsberger und Helmuth Fuschl. Es handelt vom Bemühen eines alten, mit allen Weihwassern gewaschenen katholischen Priesters, einen rebellischen Seminaristen auf dem Weg zu Kirche und Gott zu begleiten. Er will ihn dabei nach eigenem Vorbild zähmen und an die manchmal seltsamen "Spielregeln" von Gottes Bodenpersonal gewöhnen. Der junge Idealist wehrt sich dagegen. Er nennt Diplomatie Lüge, Demut Falschheit, und er wehrt sich gegen Dogmen und Kadavergehorsam.
Der Priestermacher versucht mit Liebe und langer Erfahrung, dem jungen Hitzkopf klar zu machen, dass er als "Wahrheitsfreak" keine Chancen hat, die Weihen eines Priesters zu erreichen.
War Jesus Christus ein "Wahrheitsfreak"? Diese und andere Fragen bilden den Generationenkonflikt. Kein "Glaubenskrieg" zwischen dem Priestermacher und seinem Schüler, sondern eine Kraftprobe zwischen angepasster Altersweisheit und jugendlichem Sturm und Drang.
Der Autor zieht alle Register - von humoriger Gelassenheit bis zum Streit um die Wahrheit von Gottes Wort. Eifersucht, Machtgerangel, Intrigen, falsche Moral und Fleischeslust, kurz alle menschlichen Unzulänglichkeiten, bilden den doppelten Boden, auf dem sich die Kontrahenten begegnen.
Die Kanzel in der Kirche und das Arbeitszimmer des Priestermachers. Hier spielt sich ab, was in den Köpfen aller Gläubigen und sicher nicht weniger in denen der Zweifler rumort. Die Zuschauer im Theater werden zur Gemeinde, die dem Austausch von These und Antithese folgt, die darüber entscheiden soll, was sie von der Kanzel hören will. Die manchmal schmerzliche Wahrheit oder die bequeme Vergebung eines gütigen Herrn im Himmel.
Am Ende wechseln die Seiten. Der Rebell resigniert - der angepasste Priestermacher wird zum Kämpfer gegen das Pharisäertum.
Wird er sein Ziel erreichen, den jungen Idealisten der Kirche zu erhalten, um von der Kanzel Gottes Wort zu verkünden?
|
|
Änderungen vorbehalten. © Theatergastspiele Kempf 2018 Impressum, Disclaimer und Datenschutzerklärung
|